Rx-Marketing: Compliance-Programm von der Hotline bis zur App
Krefeld, 02.11.2022 – Auch bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln ist es wichtig, Patienten in das Kommunikationskonzept mit einzubinden. Denn am Ende entscheidet die Zufriedenheit des Patienten über seine Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung, über die Wirksamkeit einer therapeutischen Maßnahme und damit auch über das Verschreibungsverhalten des Arztes. Besonders bei chronischen Erkrankungen bzw. langfristigen Behandlungsansätzen ist diese Grundüberlegung von Bedeutung. Doch welche Maßnahmen sind sinnvoll?
Welche Maßnahmen tatsächlich entscheidend sind bzw. einen effektiven Nutzen für den Patienten und damit für die Verschreibung des Arztes bedeuten, kann nur individuell eruiert werden. Hierfür sind u. a. folgende Aspekte zu bedenken bzw. einzubeziehen:
- die Grunderkrankung
- das Maß der Beeinträchtigung des Patientenalltags durch die Erkrankung
- wiederkehrende Algorithmen im Alltag des Patienten
- die besonderen Produktvorteile
- das Marktumfeld
So haben wir z. B. für einen unserer Kunden das Konzept für ein Compliance-Programm im Bereich Blasenfunktionsstörungen entwickelt, das den Alltag der Patienten in verschiedenen Bereichen unterstützten sollte. Zum Maßnahmen-Paket gehörten u. a.:
- eine Patienten-Hotline
- ein Spritzen-Täschchen für unterwegs
- ein Broschüren-Service
- ein Anwendungsfilm zum Produkt
- Coaching-Gespräche
- eine Trink-App
- …
Im Spritzen-Täschchen können die Patienten alle Utensilien für 2–3 Anwendungen des Produkts unterbringen, sodass sie unterwegs immer gut versorgt sind und alles schnell griffbereit haben.
Der Broschüren-Service besteht aus Kurzinformationen zu speziellen Themen, die im Zusammenhang mit der Grunderkrankung von Bedeutung sind, z. B. Reisen.
Im Anwendungsfilm wird Schritt für Schritt und sehr anschaulich erklärt, wie das Produkt anzuwenden ist und worauf man dabei achten sollte.
Im Rahmen der Coaching-Gespräche wurde auf individuelle Schwierigkeiten des Patienten mit der Erkrankung, im Umgang mit der Medikation und im Umgang mit begleitenden Alltäglichkeiten, wie Reisen, eingegangen.
Die Trink-App dient zur mobilen Dokumentation des Trinkverhaltens inkl. Erinnerungsfunktion für Trinkmenge und Produktanwendung.
So wurde die Basis für eine langfristige Patientenbindung geschaffen, die gerade bei einer so sensiblen Indikation wie der Blasenschwäche von entscheidender Bedeutung ist. Die Patienten haben unter Umständen einen hohen Leidensdruck und wünschen sich Unterstützung in ihrer täglichen Routine, die wirklich sinnvoll ist.
Veröffentlicht: November 2022 / meusel healthcare